Willy Fries
Letztes öffentliches Auftragswerk
Fresko
1979
Evangelisch reformiertes Kirchgemeindehaus
8802 Kilchberg
Von der Idee zum fertigen Wandbild
Vorgeschichte
1977, Kilchberg ZH. Für das in Planung befindende Kirchgemeindehaus soll eine Wandmalerei in Auftrag gegeben werden. Ein Legat an die reformierte Kirchgemeinde von einem Kirchenmitglied.
Willy Fries wird dafür angesprochen und nimmt den Auftrag trotz angeschlagener Gesundheit an.
Planung / Entwürfe / Pausen entstehen in Wattwil
In der Verwirklichung des Auftrages: „Das Bild möge Botschaft sein“ – Bedingung der Spenderin, sieht Fries die Möglichkeit, sein künstlerisches Testament für die Nachwelt zu malen. Das Bild soll eine Zusammenfassung all dessen werde, was ihn ein Leben lang beschäftigt und zum Malen bewegt hat.
Im Atelier nimmt die geistige Arbeit des Künstlers erste Formen an.
•Entwürfe im Massstab 1:10 entstehen.
•Erstellung Karton M 1:1, in 4 Teilstücken wegen der Grösse des Bildes, resp. der Wand.
•Aufzeichnen der im M 1:10 entstandenen Komposition.
•Abpausen von den Kartons auf aufgespannte Papierbahnen.
•Diese werden auf Textilfaserboden ausgelegt zum Perforieren.
Vorbereitung der Wand während der Bauzeit
•Der Kunstmaler bestimmt die Qualität der Mauersteine, die Zusammensetzung und die Art des Verputzes.
•Übertragung des Entwurfs an die Wand
•Von unten nach oben werden die Bahnen auf die Wand hochgezogen. Papierkohlenstaub, in einem Leinenbeutel verpackt, wird sorgfältig auf die Perforationen in der Pause geklopft. Die feinen Kohlenstaub-Konturen müssen nach Abnahme der Pause mit Kohle nachgezeichnet werden. Die Zeichnung ist nun 1:1 auf der Wand. Ende November 1978.
Malarbeiten an der Wand ab November 1978 bis Ostern 1979
•Die Mineralfarben werden aus fein zerschlagenem Stein oder gereinigter Erde mit destilliertem Wasser angerührt. Die «al fresco» Malerei wird nun von oben nach unten auf die Wand gebracht.
Vernissage, 27. Mai 1979
Die Ansprache hielt Walter Nigg, Dänikon / ZH, evangelischer Pfarrer, Schriftsteller und Kirchenhistoriker. Er war über Jahre mit Willy Fries befreundet.
Nigg führt in das 6 mal 8 Meter grosse Wandbild ein, aufgegliedert in: Gesamtansicht , obere Bildhälfte/Hintergrund , rechte Bildseite , linke Bildseite und untere Bildhälfte ein und weist auf die durch das besinnliche Betrachten glaubwürdige Hoffnung hin.
Die Kirchenpflege Kilchberg veröffentlichte die Ansprache von Walter Nigg, sowie den Aufsatz Mauer und Farbe von Willy Fries mit Schwarzweissfotos vom Kunstwerk in einer Broschüre.
Erweiterte Werkangaben
1979
600 x 800 cm
Werkverzeichnis: 3186
Standort: Ev.ref. Kirchgemeindehaus, Stockenstrasse 150, CH-8802 Kilchberg